Noch vor der Pandemie haben wir mit den Veg me up!-Aktionstagen ein zeitlich begrenztes Pilotprojekt ins Leben gerufen, mit dem wir erfahren wollten, wie unseren Mensagästen der fleischfreie Tag gefällt. Seitdem ist viel passiert: Das Coronavirus kam, die Mensen wurden geschlossen und wieder geöffnet, es gab zeitweise ausschließlich Essen zum Mitnehmen oder unsere Gäste haben sich in unseren umfunktionierten Cafeterien (dann: Mini-Mensa) versorgt.
In dieser Zeit waren auch unsere Gäste mal mehr und auch mal weniger vor Ort, erinnert sich unser Leiter der Hochschulgastronomie, Christian Vinz: „Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten viele Zahlen und Kommentare ausgewertet und mit den unterschiedlichsten Gegebenheiten abgeglichen. Die Datenlage ist allerdings unbeständig und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Ausgefallene Seminare und Veranstaltungen haben beispielsweise einen direkten Einfluss auf die Anzahl der Gäste in unseren Mensen. Aus diesem Grund wurden bereits zu Beginn des Wintersemesters 2022/23 Maßnahmen getroffen, die nun ein umfangreicheres Bild zeichnen.“
Seither gibt es in allen Mensen des Studentenwerks täglich die Möglichkeit, zwischen veganen, vegetarischen und Gerichten mit Fleisch oder Fisch zu wählen. Zur Erinnerung: Zuvor teilten sich die vegetarische und vegane Menülinie vielerorts einen Slot in der Speisenplanung. Diese Neuerung lieferten weitere wichtige Daten, erklärt Vinz: „Insgesamt sehen wir deutlich, dass immer mehr Mensagäste zu unseren veganen Gerichten greifen. Ganz vorne dabei sind unsere Gäste der Mensa Uhlhornsweg. Mehr als 40 % der verkauften Hauptgerichte wurden ohne tierische Produkte hergestellt, weitere 30 % ohne den Einsatz von Fleisch oder Fisch. In den anderen Oldenburger Mensen sowie in Emden und Wilhelmshaven schwankt der vegane und vegetarische Anteil jeweils zwischen 20 % und 30 %.“ Ein ganz anderes Bild zeichnet sich in der Mensa Elsfleth ab. Hier wurde bevorzugt (etwa 55 %) zu Gerichten mit Fleisch gegriffen.
Drei Menülinien die bleiben
Ob vegan, vegetarisch, flexitarisch oder omnivor, die kulinarischen Vorlieben sind unterschiedlich. Das spiegelt auch das Stimmungsbild auf den sozialen Kanälen und den Feedbackrollen zu den Veg me up!-Aktionstagen wider. Aus diesem Grund werden die drei getrennten Menülinien nun offiziell beibehalten. Fortan gibt es jeden Tag im Semester ein veganes und ein vegetarisches Hauptgericht sowie ein Weiteres mit Fleisch oder Fisch.
Zwei Ausnahmen wird es jedoch geben: Aufgrund der baulichen Gegebenheiten am Standort der Mensa Wechloy kann hier keine weitere Menülinie aufgenommen werden. Darüber hinaus wird es in den Semesterferien nicht möglich sein, die Maßnahme aufrechtzuerhalten, da in dieser Zeit deutlich weniger Betrieb an den Hochschulen herrscht.
Rückblickend ist Vinz zuversichtlich: „Mit unserer Maßnahme respektieren wir die unterschiedlichen Ernährungsvorlieben und weiten unser Angebot an den Mensen der Jade Hochschule und der Hochschule Emden/Leer aus. Darüber hinaus haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere vegetarischen und veganen Angebote noch interessanter zu machen, um damit die Entwicklung zu mehr pflanzenbasierter Ernährung zu unterstützen. Diese kulinarische Überzeugungsarbeit werden wir leisten.“